Informationen und Definitionen

aus www.schmerztherapeuten.de
Der Algesiologe STK/DGfA
Die Anerkennung als Algesiologe STK/DGfA kann auf Antrag nach einem Kolloquium durch die Kommission für Qualitätssicherung des SCHMERZtherapeutischen Kolloquiums erfolgen. Der Nachweis über die Weiterbildung erfolgt nach den Richtlinienen des Schmerztherapeutischen Kolloquiums e.V. (STK) und der Deutschen Gesellschaft für Algesiologie e.V. (DGfA)
Die Spezielle Schmerztherapie
Die Spezielle Schmerztherapie umfasst die gebietsbezogene Diagnostik und Therapie chronisch schmerzkranker Patienten, bei denen der Schmerz seine Leit- und Warnfunktion verloren und einen selbständigen Krankheitswert erlangt hat.
Schmerztherapeutische Einrichtungen
Eine schmerztherapeutische Einrichtung ist eine Schmerzpraxis, eine Schmerzambulanz, eine Schmerzabteilung oder ein Schmerzkranken-haus. Schmerztherapeutische Einrichtungen befassen sich mit Prävention, Diagnostik und Therapie chronischer Schmerzkrankheiten und müssen folgende Anforderungen erfüllen: die fachlich verantwortlichen Leiter erfüllen die Qualifikationsanfor-derungen zum Algesiologen STK/DGfA, es werden algesiologische Standards angewendet, es werden überwiegend Schmerzpatienten behandelt.
Schmerzkrankenhäuser
sind interdisziplinär arbeitende Einrichtungen, die ausschließlich Schmerzpatienten versorgen, in denen mindestens drei medizinische Gebiete, algesiologisch qualifizierte Psychologen und Physiotherapeuten zusammenarbeiten.

Informationen und Wissenswertes

Die Dauerfolter Schmerz
Akuter Schmerz verschwindet meist nach kurzer Zeit, schlimmstenfalls nach Tagen. Der chronische Schmerz überdauert eine Krankheit über Monate oder sogar Jahre und wird damit selbst zur Krankheit. Langanhaltender Schmerz macht aus dem Patienten einen chronisch Kranken mit Depressionen, eingeschränkter Erlebnisfähigkeit und sozialer Vereinsamung. Die am Schmerzgeschehen beteiligten Nervenzellen sind nicht nur passive Signalüberträger, sondern reagieren lernend auf schmerzhafte Reize. Es entsteht in den Nervenzellen ein Schmerzgedächtnis, das für die Chronifizierung von Schmerzen verantwortlich ist. Die Behandlung muss daher frühzeitig eine ausreichende Linderung der Schmerzen, möglichst schon im akuten Stadium, zum Ziel haben, so dass im Nervensystem keine Gedächtnisspur hinterlassen wird.
Kopfschmerzen
Kopfschmerz ist nicht gleich Kopfschmerz. Spannungskopfschmerz und die Migräne sind am häufigsten vertreten. Kopfschmerzen sind chronisch, wenn sie wenigstens alle 2 Tage und länger als ein halbes Jahr auftreten.
Migräne
Bei der Migräne besteht zweifelsfrei eine erbliche Veranlagung. Der Migräneanfall selbst wird aber erst durch bestimmte Auslöser, wie z.B. Genussmittel, Rauchen, Alkohol, Stress, Hormone oder einen unregelmäßigen Tagesablauf herbeigeführt. Als Ursache wird eine sich regional verändernde Durchblutung im Gehirn vermutet, sowie lokal begrenzte Entzündungsprozesse.
Der Medikamenten-Kopfschmerz
Medikamenten – Kopfschmerz tritt bei zu häufiger Einnahme von Schmerzmitteln, besonders bei Einnahme von Mischpräparaten (mehrere Wirksubstanzen in einer Tablette) und zu großen Medikamentenmengen auf.
Schmerzen des Bewegungsapparates
Bewegungsmangel und Fehlbelastungen des Stütz- und Bindege-webes, z. B. bei der Arbeit, im Haushalt oder beim Sport sind die häufigsten Ursachen für Schmerzen des Bewegungsapparates. Häufige Ursachen sind: Arthrose – Entzündungsprozesse (Rheuma) – degenerative Veränderungen der Wirbelsäule und der Bandscheiben – Stoffwechselerkrankungen (Gicht) – Knochenschwund im Alter (Osteoporose) – Verletzungen und Operationsfolgen – Ernährungsbedingte Schäden – Missbildungen – Lähmungen
Kreuzschmerzen
Das Kreuz (Wirbel, Gelenke, Bänder, Muskeln, Nerven) wird durch den aufrechten Gang des Menschen besonders stark belastet. Viele Kreuzschmerzen sind daher durch eine mechanische Überlastung bedingt.
Rücken-Brustschmerzen
Rücken-Brustschmerzen sind häufig die Folge von einer Gürtelrose – Entkalkung oder Verkrümmung der Wirbelkörper – Narbenbildung nach Operationen – Muskelverspannungen, Gelenkreizungen – Rücken-marks- und Nervengeschwülsten Da die Schmerzen oft die Atmung behindern, ist Angst ein häufiger Begleiter dieses Krankheitsbildes.
Nackenschmerzen - Schulterschmerzen - Armschmerzen
Nacken, Schulter und Arme hängen in ihrer Bewegungs- und Stützfunktion eng zusammen und sind bei Belastungen wie Zug, Druck und anhaltendem Stress als Bewegungseinheit besonders empfindlich. Schmerzen in diesem Bereich entstehen nur selten durch Verschleiß innerhalb der Gelenke; meist sind Muskeln, Bänder und Sehnen die Ursachen. (z. B. rheumatisch entzündliche Erkrankungen, Verspannungen, Verletzungen, Durchblutungsstörungen sowie auch Depression und Stress)
Muskelschmerzen
Durchblutungsstörungen sind die häufigste Ursache von Muskelschmerzen. Verspannte Muskeln drücken die feinen Blutgefäße zusammen, und die dadurch auftretenden Schmerzen werden durch die verminderte Sauerstoff- und Ernährungszufuhr weiter verstärkt.
Rheumaschmerzen
Rheuma ist eine Erkrankung von Bindegewebsstrukturen Der Rheumaschmerz wird durch ständige Reizung der Schmerzfasern im geschädigten Gewebe der Muskeln, Gelenkhaut und Gelenkkapsel ausgelöst. An der Reizung beteiligt sind vor allem biochemische Substanzen, die aus dem betroffenen Gewebe selbst stammen oder in Folge des rheumatischen Entzündungsprozesses entstehen.
Neuralgien
Schmerzen, die in einem Nerv selbst entstehen bezeichnet man als Neuralgie. Der Nerv meldet in diesem Fall keine Gewebsschädigung, sondern seine eigene Funktionsstörung. Charakteristisch für die Neuralgie ist ein starker, häufig als messerscharf oder brennend beschriebener Schmerz, der mit Berührungsüberempfindlichkeit einhergehen kann. Ursachen der Neuralgie: Virusinfektion des Nervs (z. B. Gürtelrose) – Degeneration von Nerven (z. B. Diabetes) – Mangeldurchblutung der Gliedmaßen – Vitaminmangel – Einnahme giftiger Substanzen – Schädigung durch chronischen Druck (z.B. Karpaltunnelsyndrom)
Trigeminus-Neuralgie
Die Trigeminus-Neuralgie hat ihre Ursache in einer anhaltenden Reizung der Nervenwurzeln des im Gesichtsbereich aktiven Trigeminusnervs. Geschehen kann dies beispielsweise durch den Druck eines ungewöhnlich verlaufenden Gefäßes im Gehirn, durch Entzündungsprozesse oder durch Verletzungen. Am häufigsten ist jedoch gar keine Ursache erkennbar.
Postzosterische-Neuralgie
Die Postzosterische-Neuralgie tritt häufig in der Nachfolge einer Gürtelrose (Zoster) als lokal begrenzter Dauerschmerz auf.
Krebsschmerzen
Krebschmerz entsteht durch den Tumor selbst, durch seine Folgen (z. B. Druck, Schädigung von Nervengewebe) oder durch die diagnostischen oder therapeutischen Eingriffe. Meist erst im fortgeschrittenen Tumorstadium können mehr oder weniger starke Schmerzen auftreten, die dann für den Erkrankten eine zentrale Rolle spielen. Die Häufigkeit und Intensität hängt dabei von der Art der Tumorerkrankung und seiner Ausbreitung ab.

Die wichtigsten Behandlungsmethoden und Therapieformen

Kopfschmerzen
Kopfschmerz ist nicht gleich Kopfschmerz. Bei anhaltenden Kopfschmerzen unbedingt den Arzt aufsuchen!
Migräne
Vorbeugung ist der erste Schritt, richtig mit Migräne umzugehen. Wichtig ist dabei zunächst das Erkennen und Vermeiden der Migräne-auslösen-den Faktoren. Hilfreich ist die Führung eines Kopfschmerztagebuchs, in dem auch nützliche Hinweise für den Arzt (Begleitsymptome, Schmerz-intensität, Medikamentenv
Der Medikamenten-Kopfschmerz
Zur Behandlung des Medikamenten – Kopfschmerzes ist meist eine Entzugsbehandlung notwendig, die oft ambulant durchgeführt werden kann.
Schmerzen des Bewegungsapparates
Bei der Schmerzbehandlung des Bewegungsapparates sollten immer mehrere, sich ergänzende Therapieformen angewandt werden. Häufige Therapieformen bei Schmerzen des Bewegungsapparates sind: Krankengymnastik – Lokalanästhesie – manuelle Therapie – Akupunktur – Entspannungsübungen – TENS Behandlung. Aktive Mitarbeit des Betroffenen ist wichtig zur Vorbeugung und Linderung der Schmerzen.
Kreuzschmerzen
Neben Schmerzlinderung (Spritzen, Massagen, Krankengymnastik) sollte auch an psychotherapeutische Maßnahmen gedacht werden. Nach Abklingen der Schmerzphase ist aktive Mobilisierung (Muskelaufbau-training, rückenbewusstes Verhalten) zur Linderung und als Vorsorge besonders wichtig.
Rückenschmerzen-Brustschmerzen
Je nach Ursache kommen verschiedene Methoden zur Anwendung. (therapeutische Lokalanästhesie, transkutane Nervenstimulation – TENS, Krankengymnastik, manuelle Therapien, Akupunktur, Entspannungstraining, Medikamente)
Nackenschmerzen - SchuIterschmerzen - Armschmerzen
Nacken-, SchuIter-, Armschmerzen werden ähnlich behandelt wie Rückenschmerzen oder Brustschmerzen.
Muskelschmerzen
Muskelschmerzen bei Durchblutungsstörungen lassen sich durch therapeutische Lokalanästhesie, transkutane Nervenstimulation – TENS, körperliches Training und Entspannungsverfahren behandeln. Auch Medikamente und Sauerstofftherapie wirken schmerzlindernd.
Rheumaschmerzen
Die Schmerzbehandlung erfolgt überwiegend durch eine Unterdrückung der chronischen Entzündung mit antirheumatischen Mitteln. In den entzündungsfreien Intervallen können Schmerzmittel eingesetzt werden; je nach Schmerzstärke reicht das Spektrum von Aspirin bis Morphin.
Trigeminus-Neuralgie
Die Trigeminus-Neuralgie wird in erster Linie mit Medikamenten behandelt. Auch Lokalanästhesie und Akupunktur kommen in Frage.
Postzosterische-Neuralgie
Vorbeugung so früh wie möglich. Lokale Schmerzdämpfung durch Sympatikus-Blockaden verhindern Zerstörung von Nervengewebe und Ausbreitung der Erkrankung.
Krebsschmerzen
Die Behandlung der Schmerzen sollte so früh als möglich erfolgen, wobei neben der Schmerztherapie auch andere belastende körperliche und psychische Symptome (z. B. Angst, Schlafstörungen, Übelkeit, Erbrechen) gelindert werden müssen. Durch gezielte medikamentöse Therapie kann bei allen Tumorpatienten eine Schmerzlinderung, und bei über 90% weitestgehende Schmerzfreiheit, erreicht werden. Je nach Art und Intensität der Schmerzen ist eine Kombination von Medikamenten und nicht-medikamentösen Verfahren notwendig.

Quelle: www.schmerztherapeuten.de